Heimat | Ursprung und Bedeutung des Begriffs

Wenn man zehn Personen nach ihrer Definition von Heimat befragt, erhält man vermutlich zehn verschiedene Antworten. Regionalität und Heimat gehen meist Hand in Hand. Für den Regio-Jobanzeiger spielt Heimat eine zentrale Rolle. Auch aus diesem Grund soll im folgenden Beitrag das Thema Heimat genauer beleuchtet werden. Was verbindet man mit diesem emotionalen Begriff?

1.    Historische Betrachtung und Ursprünge

familie

Zunächst lässt sich feststellen, dass das Wort „Heimat“ in seinem Lautbestand seit dem 15. Jahrhundert nachweisbar ist. Die Vorläufer kommen aus dem Althochdeutschen und dem Mittelhochdeutschen und heißen heimuoti bzw. heimōti sowie heimout(e)(mittelhochdeutsch).

Das Wort Heimat ist in seiner sprachlichen Bedeutung einzigartig. Wenn man andere Sprachen betrachtet, findet man beispielsweise weder in der französischen, englischen noch italienischen Sprache gleichbedeutende Wörter. Übereinstimmende Berichte bestätigen, dass es in der englischen und in der romanischen Sprache keine Äquivalente für den Begriff „Heimat“ gibt.
Entsprechend verwendet man im Amerikanischen Englisch heimat, wenn man vom deutschen Begriff „Heimat“ spricht.

Betrachtet man die einzelnen Wortbestandteile, kann man hieraus verschiedene Schlussfolgerungen ziehen. In Heimat steckt das germanische Wort „heim“. Dieses wiederum bedeutet „Dorf“ oder „Haus“. Anders gesagt, ist damit der Ort gemeint an dem man lebt bzw. wo man „zu Hause“ ist.

2.    Heimat im politischen & gesellschaftlichen Kontext

Wenn man in der Politik von Heimat spricht, liegt der Fokus der Bedeutung primär auf dem Hinweis der gemeinsamen Werte, die die Menschen miteinander verbinden. Entsprechend versucht eine offene und demokratische Gesellschaft diese Werte zu stärken, da diese auch im Grundgesetz verankert sind. Auf diese Art und Weise kann beispielsweise Deutschland auch Heimat für Menschen sein, die möglicherweise nicht hier geboren sind, jedoch hier leben, arbeiten und sich zudem für die Gesellschaft und deren Mitmenschen einsetzen.

Generell kann man erkennen, dass der Begriff Heimat heutzutage eine zunehmende Präsenz erfährt, die nahezu alle Lebensbereiche betrifft. Vor einiger Zeit war der Begriff zunächst in juristischen Kontexten, dann immer mehr in politisch-nationalen Diskursen verwendet worden. Heute trifft man überall auf Heimat: Heimatpflege, Unterhaltungsmedien, Tourismus, Werbung und besonders bei der Deklaration von Nahrung bzw. Lebensmitteln. Diese positive Entwicklung der Nutzung dieses Wortes ist aufgrund der Instrumentalisierung während des sog. „Dritten Reichs“ umso erstaunenswerter.

3.    Vielmehr als nur ein Begriff

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Prinzipiell ist für viele Menschen „Heimat“ der Ort, an dem sie sich zu Hause fühlen, oder woher sie kommen bzw. wo sie als Kind aufgewachsen sind. So kann für jeden Menschen „Heimat“ etwas anderes bedeuten. Einige sehen ihre Heimat als ein ganzes Land, während andere wiederum dabei an einen bestimmten Ort denken. Ein weiteres Extrem hiervon ist auch, dass manche sagen, dass die ganz Welt als Heimat angesehen werden soll. Allein hier zeigt sich bereits, dass sich Heimat per se nicht definieren lässt. Hinzukommt noch eine weitere nicht greifbare Komponente: das Gefühl.

So verbinden viele mit diesem Begriff unterschiedliche Emotionen: Auf der einen Seite zeigen sich Gefühle von Vertrautheit und Sehnsucht, wenn Menschen über deren Heimat reden. Auf der anderen Seite empfinden genau so viele Personen Heimweh, wenn sie für eine bestimmte Zeit ihre „Heimat“ verlassen.

Die meisten Assoziationen, die man jedoch mit dem Begriff „Heimat“ besitzt, sind vor allem positiv geprägt. Viele Menschen denken dabei an Freunde aus der Kindheit, Familie oder Erlebnisse aus der Schulzeit. Außerdem empfindet der Großteil der Leute ein starkes Geborgenheitsgefühl am Ort, den sie als Heimat bezeichnen.

Auch Arbeitsorte und Arbeitgeber können für viele zur Heimat werden. Solche Arbeitgeber erkennt man oft daran, dass sie ein familiäres und harmonisches Umfeld bieten, das besonders für die Entstehung des „Heimatgefühls“ geeignet ist. Die regionale Jobsuche ist auch aus diesem Grund ein sehr probates Mittel, um auch bei der Arbeit seine persönliche „Heimat“ in seiner Heimat zu finden.